Masterplan zur 'Optimierung des Automobil-Logistic-Centers in Bremerhaven'

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Abstract

Bremerhaven ist im Bereich der nordeuropäischen Häfen einer der wichtigsten Standorte für Automobilumschlag und gehört weltweit zu den größten Autohäfen. 2001 wurden mehr als 1,2 Mio. Fahrzeuge auf dem Autoterminal, der sich über gut 200 ha ausdehnt, umgeschlagen. Die Struktur der Stellflächen und die seewärtige Anbindung sind beim heutigen Umschlagsvolumen unbefriedigend. Die Kajen und Aufstellflächen werden von öffentlichen Strassen und Bahnhöfe von einander getrennt und wegen eines Mangels an Liegeplätzen und Stellflächen erreicht deren Auslastung eine problematische Höhe. Dies wirkt sich negativ auf die Produktivität und damit auf Kosten des Umschlagsprozesses aus. Außerdem werden die Hafenbecken nur über eine hauptschifftaugliche Schleuse mit der Weser verbunden. Die zweite, mehr als 100 Jahre alte Kaiserschleuse kann nur Schiffe bis 185 m einschleusen und hat wegen ihrer hohen Alter ein hohes Ausfallrisiko und ist damit sanierungsbedürftig. Vor diesem Hintergrund und der Feststellung, dass mit der heutigen Infra- und Suprastruktur die Wachstumspotenziale in der Automobilverschiffung nicht völlig ausgeschöpft werden können, wurde bremenports vom Senator für Wirtschaft und Häfen des Landes Bremen beauftragt einen Masterplan zur Optimierung des Automobil-Logistic-Centers für eine zukunftorientierte Entwicklung des Autoterminals zu erstellen, womit die Wettbewerbsfähigkeit und die an den Automobilumschlag gebundenen Arbeitsplätze gesichert und ausgebaut werden können. Dieses Thema ist zunächst das Thema für die Diplomarbeit des Studenten Ewoud Oosterwijk an der Fakultat Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Delft geworden. Im ersten Teil der Diplomarbeit wurde eine ausführliche Beschreibung der Merkmale und der Entwicklung der Automobillogistik vorgenommen. Dabei wurden u.a. ein Deep-Sea-Carrier und ein Short-Sea-Schiff näher betrachtet. Aus der Untersuchung der Entwicklung der Automobilverschiffung wird ein weiteres Wachstum des Hub-and-Spoke-System erwartet: wenige Haupthäfen, die die wichtigsten Produktionsorte und Nutzergebieten verbinden, bleiben bestehen, von woraus die Fahrzeuge weiter über Land und Wasser ins Hinterland verteilt werden. Die weltgrößten Car-Carrier werden, laut Aussagen der Reeder, auch in den nächsten Jahren nicht über 240 m Länge hinausragen. Zunächst wurde eine umfassende Darstellung des Automobile-Logistic-Centers in Bremerhaven vorgenommen. Außer der Infra- und Suprastruktur des Autoterminals, wurden die Entwicklung und die wirtschaftliche Bedeutung des Automobilumschlags näher betrachtet. Seit Mitte der 90er Jahren besteht ca. 2/3 des Umschlagvolumens aus Export, zum Großteil deutscher Hersteller. Der Import ist dagegen von größter Bedeutung für die Beschäftigung in Automobilgeschäft in Bremerhaven, wegen ihrer zusätzlichen technischen Dienstleistung. Im zweiten Teil der Diplomarbeit, die Analyse, wurden anhand der Beschreibung der Ist-Situation die Probleme am bremerhavener Autoterminal analysiert und wurden Ziele für den Masterplan gestellt: • Schaffung eines zweiten, hauptschifftauglichen Zugangs zum Autoterminal • Schaffung neuer, zentral liegenden Kajen mit reichlicher Operationsfläche • Bereitstellung neuer Lagerflächen für das Abstellen der Pkws • Zerschneidung und schlechte Erschließung der Aufstellflächen lösen • Hafenverkehrsanbindung verbessern und die Anbindungen für den Schwerlastverkehr ertüchtigen In der Analyse wurde ferner die Wettbewerbsfähigkeit der bremerhavener Autoumschlagsanlagen betrachtet: hinsichtlich der Kapazität der Umschlagsanlagen, ihrer Umschlagsentwicklung, sowie ihrer Stärken und Schwächen wurde die Wettbewerbsposition Bremerhavens mit denen von den Hafen Antwerpen, Emden und Zeebrügge verglichen.